Jan

2016

Landesverband Berlin

Gründung: 01.04.1952

Erster Landesbeauftragter: Erich Stürtz

Am 27. 8. 1950 trafen sich Otto Lum­mitzsch und der spätere 1. Landesverbandsleiter von Berlin (Erich Stürtz) zu einem vertraulichen Gespräch über den Aufbau eines Technischen Hilfswerks. In der Wohnung von Stürtz hatte man praktisch eine erste Geschäftsstelle eingerichtet, die ab dem 18. 1. 1951 auch schon einen eigenen Telefonanschluss hatte.

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Otto Lummitzsch (Mitte) mit dem ersten Landesbeauftragten Erich Stürtz (links) vor dem TN-Ehrenmal

Zunächst begann man damit, frühere TN-Führer festzustellen und für eine Mitarbeit zu gewinnen. Am 29. 1. 1951 konnte Otto Lummitzsch in Berlin dann auch schon eine 1. Tagung mit vorläufigen OV-Vertretern abhalten. Stürtz wur­de mit Wirkung vom 1.4. 1952 zum Landesverbandsleiter für Berlin ernannt.

1952:

Schon einen Monat spater konnten im Haus des Deutschen Städtetages in Charlottenburg, Berliner Straße 4 (heute Straße des 17. Juni) für den Landesverband zwei Räume übernommen und am 19. 5.1952 mit der Einrichtung von zwei Postanschlüssen der Dienstbetrieb aufgenommen werden. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten schon 5 hauptamtliche Bedienstete beim Landesverband. Die Raumsituation war prekär und wurde schnellstens durch Übernahme und Einrichtung weiterer Räume gelöst.

Ab Juli 1952 wurde in dieser Dienststelle auch die 1. Ortsverbandsgeschäftsstelle ­- damals nannte man die heutigen Bezirksverbände noch Ortsverbände – für Tiergarten mit untergebracht. Weitere Ortsverbandsgeschäftsstellen folgten bald.

Die vordringliche Aufgabe war es, Helfer für eine Mitarbeit in dieser neuen Organi­sation zu gewinnen und Kontakte zu allen gesellschaftlichen Gruppen, Verbänden, Behörden etc. zu schaffen. Während die Gewinnung von Helfern offensichtlich recht gut gelang, kann nicht verkannt werden, dass dem Aufbau des THIW große Schwierigkeiten bereitet wurden.

Der RIAS brachte am 28. 10. 1952 einen Bericht iiber den Protest der IG Metall zur Bildung des THW. Wie üblich wurde gegen die Streikbrecher polemisiert. Schon einen Tag später brachte der NWDR Hamburg eine Sendung mit ähnlicher Tendenz. Die ersten THW „PR-Leute“ hatten größte Mühe, um Vertrauen für das THW zu werben.

1953:

Das Jahr 1953 brachte dem THW eine unerwartete Gelegenheit, sich zu bewäh­ren und seinen Ruf als Katastrophenschutzeinrichtung zu beweisen. Eine Sturmflut an Hollands Küstcn drohte weite Strecken des Landes im Meer versinken zu lassen. Im Februar 1953 wurden Helfer aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein zusammen mit hol­ländischen, britischen, belgischen und amerikanischen Einheiten in Holland eingesetzt.

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THW-Einsatz in Holland

Das THW hat mit diesem Einsatz nicht nur sich selbst einen großen Schritt vorwärts gebracht, es hat auch international das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland verbessert.

Dies wirkte sich auch in Berlin aus, 1953 konnten 4 weitere Geschäftsstellen eingerichtet werden.

In Tempelhof wurde in der Markgrafenstraße – Seebad Mariendorf – ein Übungsgelände übernommen und als besonderes Ereignis ist aufgezeichnet, dass der 1. THW-Film unter wesentlicher Beteiligung von Berliner THW-Helfen gedreht wurde.

Zum Ende des Jahres 1953 wurde der Landesverbandsleiter Erich Stürtz als Sonderbeauftragter zur Hauptstelle versetzt und sein bisheriger Stellvertreter, Dipl.-Ing. Erich Schultz als kommissari­scher Landesbeauftragter bestellt.

1954:

Die Frühjahrsstürme an den deutschen Küsten machten Hilfsmaßnahmen auch des THW notwendig. Die größte Katastrophe hatte im Juli 1954 jedoch Bayern zu verzeichnen, wo 1600 qkm Fläche überschwemmt wurden. 3000 THW-Hel­fer kamen zum Einsatz, darunter auch 17 Helfer aus dem Landesverband Berlin. Sie waren zum Behelfsbrückenbau und zu Aufräumungsarbeiten eingesetzt.

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Berliner THW-Helfer helfen beim Hochwasser in Bayern 1954

Es war dies der erste größere Einsatz, der auch die Öffentlichkeit und die Medien auf das THW verstärkt aufmerksam machte.

Nachdem im Dezember 1954 in 26 Licht­spieltheatern in Berlin der THW-Film ,,Die große Flut“ als Beifilm aufgeführt wurde, war das THW einer weiten Bevölkerungsschicht bekannt geworden.

Den historischen  „Die große Flut“ haben wir auf unserem YouTube-Kanal für Sie hochgeladen.

Im Oktober 1954 beteiligte sich der Landesverband Berlin zum ersten Mal an der Deutschen Industrieausstellung in den Messehallen unter dem Funkturm.

Neben der intensiven Ausbildung in den einzelnen Bezirksverbänden und dem Selbstausbau der Unterkunfts- und Geschäftsräume, betätigten sich die Bezirks­ verbände jetzt auch schon mehr und mehr mit Technischen Hilfsleistungen. So wurde u.a. für das DRK ein Beobachtungsturm gebaut.

1955:

Im Jahr 1955 erlebte der Landesverband Berlin erneut einen Führungswechsel. Dipl.-Ing. Erich Schultz wurde als Lan­desbeauftragter nach Nordrhein-Westfalen versetzt. Nachfolger wurde Dr. Adolf Schmidt. Seiner Persönlichkeit und Führung über 12 Jahre lang ist der endgültige Aufschwung zu verdanken.

Oberstes Gebot auf allen Ebenen hieß: Durch Leistung iiberzeugen. Dies gelang in weiten Bereichen.

Motor-Veranstaltungen des ADAC wur­den unterstützt und bei den Charlottenburger-, den Kreuzberger- und den Steglitzer-Festwochen beteiligten sich die entsprechenden THW-Bezirksverbände. Neben der Lehrgangsbeschickung der Bundesschulen in Marienthal und Kiel wurden auch auf Landesverbandsebene viele Speziallehrgänge durchgeführt, u.a. auch die ersten Spreng- und Fernmeldelehrgänge.

Die BV Steglitz und Zehlendorf konnten neue Raume in Steglitz, Wulffstr. 7 bezie­hen und auch die LY-Dienststelle zog zum Jahresende in die Soorstr. 84 in Charlottenburg um, in das Erdgeschoß desgleichen Gebäudes, in dem auch heu te noch der THW-Landesverband seinen Sitz hat.

1956:

Die kontinuierliche Arbeit in den Bezirksverbänden konnte auch im Jahre 1956 fortgesetzt werden. Waldbrandstrei­fen und viele Übungen und Veranstal tungen mit dem DRK, dem ASB und ADAC ergänzten und vertieften die Ausbildung.

Die Kontakte zur Feuerwehr bekamen eine neue Dimension, nachdem der THW-Direktor dem damaligen Oberbranddirektor Wissell einen Besuch abstattete. Erstaunlich reibungslos verlief die Zusammenarbeit mit der Polizei.

In Zusammenarbeit mit der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt wurden zum ersten Mal Probebohrungen am Zoo-Bunker mit der Sauerstofflanze durchgeführt.

1957:

Das Jahr 1957 begann beim Berliner TIIW mit einer weiteren, erfolgreichen Werbeveranstaltung.   Im Rahmen der ,,Grünen Woche“ war es gelungen, einen sehr beachteten Stand in der Nahe der landwirtschaftlichen Verbände zu bekommen.

Aus den auch 1957 in großem Umfange durchgeführten Waldbrandstreifen – an 43 Tagen wurden mit insgesamt 215 Helfern 1597 Einsatzstunden geleistet und dabei 3390 km Fahrleistungen erbracht – ergaben sich auch 2 echte Einsätze.

beim Forstdienst

Waldbrandstreifen warnen vor Waldbrand, die Streifen tragen die Armbinde „Forstschutz“

Niederholzbrände auf einer Fläche von etwa je 150 qm konnten vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht und somit größerer Schaden verhindert werden.

Beim Berliner THW waren damals 19 hauptamtliche Bedienstete beschäftigt. An Einsatzfahrzeugen standen 3 GWK zur Verfügung.

Die ersten beiden Handfunksprechgeräte wurden ausgeliefert. 2977 THW-Helfer waren in Einsatzgruppen eingeteilt, die Gesamtzahl betrug 3248.

Der BV Spandau-Siemensstadt führte zum ersten Mal eine gemeinsame Übung mit Polizei, Feuerwehr, DRK, ASB und DLRG durch und schließlich war am 26.07.1957 eine gemeinsame Großveranstal­tung aller Hilfsorganisationen unter dem Motto: ,,Helfer in der Not“, deren Initiative vom THW ausging.

Der Jahresbericht bemerkt ebenfalls, dass die Unterkünfte sehr mangelhaft sind und die Haushallsmittel nicht ausreichen.

Am 9. 10. 1957 wurde das ,,Erste Gesetz über Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung“ beschlossen. Der damit verbundene Aufbau des Luftschutzhilfsdienstes veränderte grundlegend die Entwicklung des THW. Dieses Gesetz wurde in Berlin nicht übernommen, was sich auf vielen Gebieten – Ausstattung, Helferverpflichtung, Haushaltsmittel u.v.a.m. – auswirkte. Diese Auswirkungen sind durchaus auch heute noch nicht kompensiert und das THW in Berlin hat deshalb eine völlig andere Entwicklung genommen als in den anderen Bundesländern.

1958:

Herauszuheben ist eine besondere Hilfeleistung beim Deutschen Katholikentag 1958. In Zusammenarbeit mit der BE­WAG – Gestellung von Material und Gerät – hatte das THW die Ausleuchtung der Gedenkstätte Plötzensee bei ei ner Trauerfeier übernommen. Hierfür wurden 76 Helfer mit 900 Helferstunden eingesetzt.

Aber auch die Bergung eines in die Havel gestürzten Baumriesen auf Eiswerder – der Dicke Billy – erforderte einen enor­men Einsatz. Feuerwehr und Polizei hatten die Bergung schon abgelehnt, was natürlich für die THW-Helfer ein besonderer Ansporn war, die Bergung zu schaf­fen. Es dauerte dann auch 3 Monate Lang.

55 Helfer haben an Lehrgangen an den Bundesschulen in Marienthal und Kiel­ Wik teilgenommen und nochmals 116 Teilnehmer wurden auf LV-Lehrgängen gezählt.

Die Bezirksverbande Steglitz und Zehlendorf konnten 1958 eine neue Unterkunft in Berlin-Lichterfelde, Gardeschüt­zenweg 71-101 beziehen und waren damit erstmals ausreichend versorgt.

Erstmalig hat auch die Wochenzeitung des DGB ,,Welt der Arbeit“, Berliner Ausgabe, in einem langeren Artikel positiv über das Berliner THW berichtet und die Bevölkerung zur Unterstützung unserer der Brandverhütung dienenden Waldstreifenfahrten aufgefordert.

Dem LV wurden 1958 zwei neue GKW zugewiesen.

1959:

Auch 1959 wurden die Waldbrandstreifen fortgesetzt und fanden nunmehr auch in den Medien immer mehr Beachtung. In 3 Fällen konnten Entstehungsbrände rechtzeitig entdeckt und gelöscht werden.

Besonders zu erwähnen ist,  dass erstmalig Atemschutzlehrgänge für das THW durch die Feuerwehr an der neuen Feuerwehrschule in Tegel abgehalten wurden.

Das Berliner THW präsentiert sich zum ersten Mal auf der Deutschen Industrieausstellung.

1960:

Das Jahr stand im Zeichen der wirtschaftlichen Hochkonjunktur. Dies machte sich deutlich bemerkbar bei den Bemühungen, die Lehrgange voll besetzt zu bekommen.

Eine erfreuliche Entwicklung nahm der Femmeldedienst beim Berliner THW. Endlich konnten 2 FuG 7 beschafft werden, die den vorhandenen Bestand von 6 FuG 6 verstärkten. Mit Unterstützung der Polizei wurde auch ein Funkleitwagen ausgebaut, der lange Jahre seine Dienste tat. Nun konnte das THW auch mit anderen Behörden und Organisationen Funkkontakt aufnehmen, was bei der Funkübung am 8. 6.1960 mit der Poli­zei, Feuerwehr, Zoll und DRK praktisch erprobt wurde.

Die Zuweisung einer Delmag-Ramme war Veranlassung, den Stegebau nicht nur zu verstärken, sondern jetzt auch größere und schwierigere Objekte anzugehen. Parallel hierzu hatte sich auch eine Tauchergruppe von 10 Helfern gebildet, die gleichzeitig Mitglieder des Deutschen Unterwasser-Clubs waren und mit ihren Geräten als Taucher im THW eingesetzt wurden.

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Die Tauchergruppe macht sich einsatzbereit

Bei 6 Einsätzen hat die Tauchergruppe 1960 bewiesen, dass sie eine wertvolle Ergänzung zu unseren anderen Einheiten dar­ stellten.

Die Ausbildung auf dem Instandset­zungssektor wurde verstärkt durchgeführt und entsprechende Kontakte zu den Versorgungsunternehmen aufgenommen.

1961:

Das wichtigste Ereignis im Jahre 1961war zweifellos der Evangelische Kirchentag vom 19. – 23. 7. 1961 in Berlin, bei dem sich die Funk- und Fernmeldegruppe des LV Berlin in hervorragender Weise bewährt hat. Die gute Ausbildung und die allgemeine Anerkennung waren deshalb auch Anlass dafür, dass das THW die Gesamtvermittlung in Händen hatte. Eben­ falls ein wichtiges Ereignis war die Steglitzer Woche. Am Tag des ,,freiwilligen Helfers“ im Rahmen dieser Festwoche wurde eine Katastrophenschutzübung – angenommener Flugzeugabsturz – gemeinsam mit dem DRK,JUH,MHD und ADAC durchgeführt, die in der Öffentlichkeit große Beachtung fand.

Eine weitere Aktion wurde weit über Berlin hinaus bekannt: ,,Licht an der Mauer“. Entlang der Berliner Mauer stellten THW-Helfer Weihnachtsbäume auf, die den Ost-Berlinem etwas Weihnachtsglanz bringen und sie daran erinnem sollten, dass die Menschen hinter der Mauer nicht vergessen sind.

Zu vermerken ist für das Jahr 1961 noch, dass der Leiter der Berliner Feuerwehr, Dr. Kaufhold, gefordert hat, das THW offiziell in den Kata­strophenschutzplan des Senals einzu­ bauen.

Der Helferbestand betrug am Ende des Jahres 4859.

1962:

Im 10.Jahr des Bestehens des THW-Landesverbandes Berlin gelang endlich auch hier der Durchbruch fiir die Anerkennung des THW. Zum Teil mag die große Flutkatastrophe in Hamburg, wo das THW eine seiner größten Bewahrungsproben zu bestehen halte, fiir den Stimmungsumschwung gesorgt haben, we­sentlich und ausschlaggebend war jedoch der Wechsel des Innensenators in Berlin. Der Direktor des THW und der LB haben nach einem Besuch bei lnnensenator Albertz die konkrete Zusage über die Einbeziehung des THW in den Katastrophenschutz von Berlin erhalten und das THW zog auch in den Katastrophenausschuss des Senats ein. Es war dies der Abschluss jahrelanger Bemühungen um Anerkennung durch den Berliner Senat.

Auch in der Führung der Berliner Polizei fand ein Wechsel statt. Die Berliner Polizei hatte das THW in all den Jahren in beispielloser Weise unterstützt und gefördert. Nachfolger von Dr. Stumm wurde Erich Duensing, der schon vor sei­ner Zeit als Polizeipräsident seine Sympathie zum THW bekundet hatte.

Durch den in Westdeutschland aufzustellenden Luflschutzhilfsdienst wurde auch die Neugliederung der Einheiten in Berlin übernommen. Das Aufbauprogramm 1962 sah die Aufstellung folgender Einheiten vor:

– 7 K-Züge
– 9 E-Gruppen
– 9 G-Gruppen
– 9 W-Gruppen
– 9 AW-Gruppen

Während die Aufstellung der 7 K-Züge durch Umwandlung der vorhandenen 25 K-Gruppcn reibungslos durchzuführen war, war die Aufstellung der I-Einheiten sehr schwer, sie konnten zunächst nur als Kader aufgestellt werden. Erst 20 Jahre später gelingt es, auf diesem Sektor erkennbare Fortschritte zu erzielen.

1963:

Der Winter 1962/1963 war äußerst streng. Die Havel und andere Berliner Gewässer trugen eine zum Teil bis 40 cm starke Eis­schicht. Viele Wassersportclubs kamen in große Bedrängnis, denn das Eis drohte die Steganlagen zu zerstören. Mit einer neuen Technik ging das THW dieser Gefahr zu Leibe. Mit den Stihl-Motorsägen wurde das Eis um die Pfähle herum herausgesagt und dann zerschlagen. So wurden viele Stege gerettet.

Viele Technische Hilfeleistungen folgten noch im Laufe des Jahres und erreichten 1963 eine Rekordzahl von 22.659 Helferstunden.

1964:

1964 jährten sich die Waldbrandstreifenfahrten in den Berliner Forsten zum 10. Mal. Über 1700 Helfer leisteten in dieser Zeit über 15.500 Einsatzstunden. Hierbei wurden mit den Fahrzeugen 31.550 km und durch Fußstreifen 21.440 km zurückgelegt.

1965:

Das Jahr 1965 wurde für den Zivil- und Katastrophenschutz in Berlin sehr bedeutsam. Durch Anordnung der Alliierten wurde am 1. 10. 1965 der Senat angewiesen, eine Reihe von Zivilschutzmaßnahmen vorzubereiten und durchzufüh­ren, mit denen Leben und Gesundheit der Zivilbevölkerung vor den Wirkungen bewaffneter Angriffe geschützt werden konnen.

An Technischen Hilfeleistungen sind hervorzuheben: Auf Veranlassung des Vertreters des BMI , Dr. Kaminski, wurde im Hof des ,,Kriegsverbrechergefängnisses“ in Spandau nach angeblich von der SS vergrabenen Akten gesucht.

Fiir die ASB-Rettungsstation Saatwinkel wurde ein 450 m langes Erdkabel 3 x 6 qmm gegen ein Hochspannungskabel 3 x 50 qmm ausgewechselt mit Anschluss  an BEWAG-Station, Verlegung von 2 Kabelmuffen, Hausanschluss mit Zählertafel und Unterverteilung.

1966:

Dies war ein Jahr der Ausbildung fiir den LV Berlin. Wiederum konnten 2 Unterführerlehrgange an der Internationalen Begegnungsstätte ,,Jagdschloss Glienikke« durchgeführt werden. Aber auch 2 Funksprechlehrgange und ein Sprenglehrgang wurden im Rahmen der Fachausbildung beim LB angeboten. Von den 4 Übungen, die z.T.auch als Nachtübung mit Bergungs- und Wasserdienstaufgaben durchgeführt wurden, ist eine Übung besonders hervorzuheben. Es ist die vom 14. – 16. 10. 66 durchgeführte Alarmübung mit sich anschließender Katastrophen-Vollübung. 50 Stunden lang übten 151 THW-Helfer mit Unterstützzung des ASB im Bergungs-und lnstandsetzungsdienst. Zusätzlich war ein Lager mit 27 Zelten aufzubauen und einzurichten, mit ebenfalls umfangreichen Fm­ Verbindungen.

Eine wichtige Massnahme für die Ausbildung war jedoch der Beginn des Ausbaues eines LV-Übungsplatzes in Lankwitz. Um eine einheitliche Grundausbildung systematisch durchführen zu können, war eine solche Einrichtung dringend  notwendig geworden.

Viele sozial schwache und gemeinnützige Gruppen und Verbände traten mit Hilfeersuchen an das THW heran, so wurde u.a. die Kriegsblindenfürsorge Berlin e.V. technisch unterstützt oder auch die Evangelische Flüchtlingsmission durch den Aufbau eines Jugend­ Freizeitlagers.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden zwei Ausstellungen, und zwar die Internationale Boots- und Wasser­sportausstellung, Camping, Reisen, Freizeit Berlin beschickt, aber auch die Deutsche Industrie-Ausstellung im Herbst 1966. Der damalige BundesprasidenL Dr. Lübke besuchte den THW-Stand und ließ sich ausführlich berichten.