Dez

2015

1962-1970 und 1974-1977: Dipl.-Ing. Hans Zielinski

Hans Zielinski wurde am 7. August 1912 in Hoxfeld, Kreis Borken/Westf., geboren. Er besuchte die Oberrealschule in Oberhausen und widmete sich dann dem Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Aachen, an der er im Herbst 1939 die Dipl.-Ing.-Hauptprüfung ablegte.

Nach einjähriger Dienstzeit bei der Wehrmacht, wurde er zum Artillerie-Ressort der Kriegsmarinewerft Kiel berufen. Von dort wurde er nach gründlicher Unterweisung und nach dem Besuch verschiedener Waffenbaulehrgänge vom Oberkommando der Kriegsmarine als Abteilungsleiter und Hilfsbaurat auf Stützpunkte in den besetzten Gebieten entsandt, um für Kriegsschiffs-Einheiten die Ausbesserung von Geschützen, Fernsteuereinrichtungen und Kreiselkompass-Anlagen auszuführen sowie den Aufbau von Marine-Küstengeschützen zu leiten.

Nach dem Kriegsende kehrte Dipl.-Ing. Zielinski in das Ruhrgebiet zurück. Zunächst war er beim Technischen Überwachungsverein in Essen in der wärmewirtschaftlichen Abteilung als Versuchs-Ingenieur tätig. In dieser Eigenschaft führte er Untersuchungen in der Kraftwirtschaft verschiedener Zechen durch und arbeitete Verbesserungsvorschläge für die durch Kriegseinwirkung stark angeschlagenen Kraft-, Preßluft- und Wasserhaltungsanlagen aus.

Dann trat er 1949 als Betriebs-Ingenieur und Leiter des Technischen Büros bei einem Textilwerk in Essen ein. Hier oblagen ihm der Ausbau der Anlagen und die Erweiterung des Maschinenparks sowie der Werkstätten. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag auf dem Gebiet der Energieversorgung und -verteilung. Die vorhandenen Anlagen der Strom-, Dampf-, Wärme- und Wasserverteilung wurden unter seiner Leitung, der Vergrößerung des Werks entsprechend, ausgebaut.

Ab 1954 leitete Dipl.-Ing. Zielinski als Ober-Ingenieur der Wuppertaler Stadtwerke AG. drei Kraftwerke. Mit der ihm unterstellten Planungsabteilung arbeitete er die Erweiterung der Anlagen aus und führte diese durch. In einem Zeitraum von vier Jahren wurden unter seiner Leitung fünf neue Hochdruckkessel in diesen Kraftwerken aufgestellt.

Im Jahr 1959 übernahm er als Betriebsdirektor bei den Stadtwerken Duisburg die bau- und maschinentechnischen Neubauabteilungen, die für Erweiterungen auf sämtlichen  Versorgungs-gebieten eingesetzt wurden. Außerdem unterstanden ihm die Verkehrsbetriebe sowie die Planungs- und Ausbauabteilung der Fernheizung. Neben großen Erweiterungen der Werksanlagen in den letzten drei Jahren wurden von Dipl.-Ing. Zielinski die Planungen für ein Blockkraftwerk, ein Heizwerk, eine Müllverbrennungsanlage und ein Verwaltungshochhaus abgeschlossen.

1. Amtszeit: 02. April 1962 bis 01. Juli 1970

196205 (verschoben) KopieAm 2. April 1962 wurde er als neuer Direktor des Technischen Hilfswerks vom Präsidenten des Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz, Dr. Rudolf Schmidt, in Bad Godesberg in sein Amt eingeführt.

Im August 1962 wurde er zudem zum leitenden Regierungsdirektor ernannt.

Für die neue Aufgabe eines Direktors des THW verfügte Zielinski nicht nur über umfassende Fachkenntnisse, sondern auch über die Fähigkeit, Mitarbeiter zu begeistern und über eine große Portion Humor; alles in allem eine gute Grundlage für die Aufgabe eines Chefs einer technischen Hilfeleistungsorganisation.

So ging er mit Eifer daran, Erfahrungen des THW bei der Hamburger Flut auszuwerten und Konsequenzen zu ziehen, soweit die Haushaltsmittel dies erlaubten.

Mit der Berufung Zielinskis ergab sich ein Personalwechsel: Der vom Präsidenten des BzB mit Nachdruck favorisierte bisherige Vertreter des Direktors, Dipl.-Ing. Waldemar Flentge, musste als Landesbeauftragter nach Düsseldorf gehen.

Frau Charlotte Bruckner wurde  Chefsekretärin bei Direktor Zielinski. Sie erwies sich im Laufe der langen Jahre ihrer Tätigkeit auf diesem Platz als ein großer Gewinn für das ganze THW. Frau Bruckner wusste alles und machte alles; die Namen ehrenamtlicher Führungskräfte und der Hauptamtlichen, die ihr zu Gesicht kamen, waren bei ihr so gut aufgehoben wie die schriftlichen Unterlagen des Direktors, die sie mit peinlicher Sorgfalt hütete. Sie entwickelte sich alsbald zu einer geachteten und beliebten „Mutter des THW“.

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Zu Beginn der Amtszeit von Zielinski waren die leitenden Funktionen in seinem Stab wie folgt besetzt: Vertreter des Direktors. Organisation und Ausbildung: Dipl.-Ing. Bernhard Loda; Ausrüstung und Gerät: Dipl.-Ing. Günther Kautzky, später LB für NRW; Brückenbau: Generalmajor a . D. Karl Lorenz; Werbung: Dr. Julius Fischer;  Verwaltung, Personal, Haushalt waren auf das Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz übertragen worden.

Ab dem 01. Juli 1970 musste er, auf Grund einer Umorganisation im Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz, sein bisheriges Amt als als THW-Direktors abgeben.
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Abschiedsschreiben in „Das Technische Hilfswerk“ 8/1970

Er übernahm eine neue verantwortungsvolle Tätigkeit als Leiter der Abteilung Warn- und Alarmdienst.

Um die Eigenständigkeit des THW innerhalb desBzB/BZS zu stärken, wurde ab 1970 der Direktor THW auch zum Vizepräsidenten des BzB/BZS ernannt – mehr zu diesem Thema finden Sie unter der Rubrik „Exkurs“.

2. Amtszeit: 00. 00 1974 bis 00. 00 1977

 

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