25
Dez
2015
Magirus-Deutz, Jupiter 6×6, LKW-Kipper
Magirus-Deutz, Jupiter 6×6, LKW-Kipper
Dieses Fahrzeug wird zur Zeit im OV Landshut und Ergolding überholt.
Technische Daten:
Länge: 7,65 m
Breite: 2,50 m
Höhe: 2,75 m
Antrieb: 8-Zylinder Vielstoffmotor, luftgekühlt mit 131 kW (178 PS) Leistung, Allrad 6×6
Leergewicht: 7.850 kg
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Kraftstoffverbrauch: 40l auf 100km
Sitzplätze: 1+2
Aufbau: Meiller 3-Seitenkipper
Baujahr: 1965
Eines der ersten Fahrzeuge im THWhS-Fahrzeugdepot München war der LKW-Kipper Klöckner-Humboldt-Deutz aus dem OV Frankenthal. Das historische Fahrzeug wurde 1965 bei der Bundeswehr in Dienst gestellt und war im Ortsverband zuletzt für den Transport loser Güter eingesetzt. Die Wartung und Instandhaltung wurde schon vor mehreren Jahren vom örtlichen Helferverein getragen. Die Kameraden aus Frankenthal brachten ihr Schmuckstück kurz vor der Standorteröffnung selbst nach München, dort wird es weiter gepflegt und erhalten.
Fahrzeuggeschichte:
Das Fahrzeug wurde 1965 bei der Bundeswehr in Betrieb genommen. Gegenüber den Bundeswehrfahrzeugen der Konkurrenzanbieter hatte der Jupiter deutlich mehr Leistung, es ergab sich aber auch die Tatsache, dass die Fahrzeuge von Klöckner-Humboldt-Deutz luftgekühlte Motoren hatten: ein Schuss in den Kühler eines wassergekühlten Motors konnte das ganze Fahrzeug lahmlegen.
In schlammigem oder unwegsamem Gelände allerdings erwies sich die zweiachsige Konstruktion von Klöckner-Humboldt-Deutz mit Zwillingsbereifung auf der Hinterachse als nachteilig: die Hinterräder mussten sich eine breitere Spur als die Vorderräder „graben“ und der Zwischenraum zwischen den Zwillingsreifen füllte sich schnell mit Schlamm. Für das Nachfolgermodell entschied man sich daher für eine rundum einfach bereifte, allradgetriebene 3-Achs-Konstruktion: den Jupiter 6×6.
Nachdem Magirus-Deutz den Zuschlag für die Lieferung von Fahrzeugen an die Bundeswehr in der 7-Tonnen-Klasse bekam, begann 1960 die Auslieferung des Jupiter 6×6. Die wichtigste Veränderung gegenüber den Modellen A6500 und A7500 war neben der Achs- und Antriebskonfiguration der Einbau eines Vielstoffmotors: das luftgekühlte V8-Aggregat (vom Typ F8L714A von Klöckner-Humboldt-Deutz) hatte 12.667 cm³ Hubraum und leistete zwischen 150 und 178 PS, je nach verwendetem Kraftstoff und Einspritzpumpeneinstellung. Zugelassene Kraftstoffe waren Diesel, Kerosin, Petroleum und Benzin sowie (falls die vorstehenden Kraftstoffe nicht in ausreichendem Maße verfügbar sein sollten) auch Kolbenschmieröl, welches durch Zumischen der bereits genannten Kraftstoffe auf eine Viskosität von unter 17 cSt bei Umgebungstemperatur gebracht werden musste. Im Notfall verbrennt der Motor auch Pflanzenöle wie z. B. Frittieröl. Nach einer Umstellung der Modell-Nomenklatur bei Magirus-Deutz hieß das Modell Jupiter 6×6 ab 1964 M178D15A. Dabei gab 178 die Leistung in PS an, 15 das zulässige Gesamtgewicht von 15 Tonnen und A für Allradantrieb an.
Bis zur Einstellung der Baureihe 1967 erhielt die Bundeswehr rund 7800 Exemplare Jupiter 6×6 bzw. M178D15A, vereinzelt wurden noch Fahrzeuge in den 1970ern nachgeliefert. In den 1980er Jahren begann die Ausmusterung der ersten Fahrzeuge in Deutschland. Die Flugfeldlöschfahrzeuge landeten häufig in Händen Freiwilliger Feuerwehren und sind teilweise heute noch im Einsatz. Zahlreiche Kranwagen und Pritschenwagen kamen nach ihrer Ausmusterung bei der Bundeswehr zum THW und zu privaten Abschlepp- und Bergeunternehmen. In Bundeswehrbeständen verblieben bis heute allenfalls einstellige Anzahlen. Dementsprechend sind erhaltene Exemplare heute gesuchte Sammlerstücke. Auch ausländische Armeen bekamen den Jupiter 6×6 bzw. den M178D15A, so z. B. die Albanischen Streitkräfte.
Historische Fahrzeugbilder: